Freitag, 13. Januar 2012

Lindemann warnt vor agrarindustriellen Betrieben

Ganz so leicht wird das Heimspiel für Lindemann nicht, zumal auch das Publikum kritische Fragen stellt. „Sie reden von einer Welt, die ich als Mädchen kenne: Das sind die hübschen, idyllischen Höfe aus den Kinderbüchern“, meldet sich eine Frau. „Aber diese Strukturen sind doch systematisch in den letzten 40 Jahren zerschlagen worden.“ Die Dame kann nicht glauben, was der CDU-Minister als Vision gerade erzählt hat.
Doch Lindemann bleibt standhaft. Er wolle keineswegs eine Landwirtschaft wie vor 30 Jahren, stellt er klar. „Wir brauchen eine moderne, arbeitsteilige Landwirtschaft“, sagt er. Das sei aber keineswegs ein Widerspruch zu seiner Vorstellung von einer bäuerlichen Landwirtschaft. Denn es bedeute nicht Betriebswachstum um jeden Preis.
„Wir brauchen keine großgewerblichen, agrarindustriellen Betriebe. Landwirtschaft darf man nicht Kapitalgesellschaften überlassen“, sagt Lindemann.Wie sollen die Landwirte den Spagat zwischen dem Zwang zum billigen Produzieren und dem Wunsch nach Verkauf regionaler Produkte bewältigen? Eine Bäuerin schildert ihr Dilemma, als Lindemann vor einem „gefährlichen sozialen Spiel mit der Forderung nach höheren Lebensmittelpreisen“ warnt. Denn nicht alle seien wohlhabend.
noz.de