Donnerstag, 31. Mai 2012

Resignation im Kuhstall

Seit März ist der Milchpreis auf Talfahrt. Derzeit liegt er bei 31 bis 33 Cent. Reiter fürchtet, dass er noch weiter sinkt. "Wir rechnen damit, dass er heuer noch unter 30 Cent fallen wird."
Der Grund: Es ist zu viel Milch auf dem Markt. Zum einen ist die Milchquote, die europaweit geltende Kontigentierung, die 2015 ganz auslaufen soll, im dritten Jahr in Folge um ein Prozent gestiegen. Zum anderen machen die Milchbauern offenbar auch selbst die Preise kaputt. Einige Milchbauern hätten "gemolken, was das Zeug hält", sagt Reiter, sie hätten versucht, durch eine höhere Produktion ihre Ausfälle wettzumachen. 

"Es gibt sicher Betriebe, die können unter diesen Umständen produzieren", sagt Peter Fichtner, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands aus Bad Heilbrunn. "Aber wir können das nicht." 

Für Reiter ist klar, wo das Problem liegt: Hauptverantwortlich für den Verfall der Milchpreise sei das von der Europäischen Union beschlossene Auslaufen der Quote. 

Auch Peter Fichtner vom Bayerischen Bauernverband sieht die Zukunft eher schwarz. Er rechnet mit einem rasant zunehmenden Konzentrationsprozess auf dem Milchmarkt, wenn die Quote fällt. "Wer nicht wachsen will, hat keine Vorteile. Nur noch Großeinheiten können überleben."