Donnerstag, 20. Dezember 2012

CH: Alle Macht den Investoren

Nun hat also der Ständerat Klarheit geschaffen. Die Investoren und die Verarbeitungsindustrie sollen voll auf ihre Rechnung kommen. Sämtliche möglichen Leitplanken im Milchmarkt wurden endgültig eliminiert. Damit ist die Position der Milchbauern in diesem diktatorischen Milchmarkt noch weiter geschwächt worden Die Allianz zwischen der Verarbeitungsindustrie und den Umweltverbänden hat in dieser Debatte vorzüglich gespielt. 
Wir von BIG-M teilen aber die Euphorie der "Sieger" nicht. Wenn die Milchpreise die Produktionskosten über lange Zeit nicht decken, führt das unweigerlich zum Einbruch der Produktion. Und exakt an diesem Punkt stehen wir heute. Unsere Kosten steigen unaufhörlich an. Die Preise bewegen sich, abgesehen von kleinen, kosmetischen Verbesserungen, nicht nach oben. Das wird kein Happyend geben!
Dass wir weiterhin keine Transparenz im Markt haben zeigen die neu ab dem 1. Januar geltenden Milchkaufbedingungen deutlich: So werden z.B den Emmi Plattformlieferanten immer noch 7% C-Milch für 25 Rappen abgerechnet, obschon auf dem Spotmarkt die Milch gesucht ist. Da drängt sich unweigerlich die Frage auf: Hat es jetzt immer noch 7% zuviel Milch auf dem Markt? Oder wird diese Billigmilch bloss zur Aufbesserung der Marge gebraucht? Wir werden es nie erfahren. Mindestens solange nicht, bis wir in der Schweiz eine unabhängige Monitoringstelle haben, welche hier die dringend nötige Transparenz schaffen könnte.