Samstag, 25. Juli 2015

Milchpreis macht's dem Bauern schwer

"Die Landwirtschaftskammer rät Junglandwirten immer noch zu Höfen mit mindestens 100 Kühen", ärgert sich Johannes Paaßen, der sich vom Bauernverband im Stich gelassen fühlt: "Dort will man in erster Linie einen freien Markt statt der Milchquote." Wilhelm Neu, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Wesel und Vize-Präsident des Rheinischen Landwirtschaftsverbandes widerspricht energisch: "Der Wegfall der Quote ist erst einige Wochen her. Man glaubte, halb Europa würde sich danach totmelken. Aber das ist nicht der Fall. Die Produktion ist nicht höher als im vergangenen Jahr."
Dass die Situation angespannt ist, aber gibt Landwirt aus Brünen, selbst Milchbauer, offen zu. Einen Schuldigen für die nationale Preisentwicklung hat Neu mit dem größten Molkereiunternehmen des Landes, der DMK (Deutsches Milchkontor), bereits gefunden. "Die DMK hat als Marktführer ein Gesamtvolumen von acht Milliarden Kilo Milch. Wenn der Preis fünf Cent über dem der Friesland Campina liegt, sage ich: Die haben ihren Laden nicht im Griff."